Ibn al-Qayim | Die Ḥadsch
Ibn al-Qayim sagte während er über die Schönheit der Gesetzesgebungen sprach:
„Was die Ḥadsch angeht, so ist ihre Angelegenheit eine Andere. Niemand nimmt sie wahr außer die Aufrichtigen und die (Allāh) lieben. Ihre Angelegenheit ist größer als, dass sie mit einem Satz zu umfassen wäre.
Sie ist der Kern dieser aufrichtigen Religion, so dass sogar über die Aussage des Erhabenen gesagt wurde:
حُنَفَاءَ لِلَّهِ غَيْرَ مُشْرِكِينَ بِهِ
[الحج 31]
„Als Aufrichtige zu Allāh, ohne dass ihr Ihm etwas zur Seite stellt.”
„(Als Aufrichtige,) das heißt: Als Pilger.”
Allāh machte das heilige Haus zu einer Stütze für die Menschen, wodurch es die Säule der Welt ist, auf welcher sie aufgebaut ist. Wenn alle Menschen in einem Jahr die Ḥadsch unterlassen würden, würde der Himmel auf die Erde stürzen. So sagte es der Erläuterer des Qur’āns, Ibn ‘Abbās.
Das heilige Haus ist die Stütze der Welt und es wird so lang die Stütze bleiben, solange die Leute zu ihm Pilgern.
Die Ḥadsch ist der Kern der Ḥanifīyah (der wahren aufrichtigen Religion), und die Hilfe zum Gebet, und das Geheimnis der Aussage des Dieners:
لا إله إلا الله
„Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott, außer Allāh.”
Denn sie ist aufgebaut auf dem reinen Tauḥīd (Eingottglaube) und der aufrichtigen Liebe. So wie sie die Forderung des Geliebten zu seinen Geliebten ist Ihn zu besuchen, und Sein ruf zu Seinem Haus und zum Ort Seiner Ehrung. Deshalb treten sie in diesen Gottesdienst, während ihr Kernspruch ist:
لبيك اللهم لبيك
„Ich leiste Folge, oh Allāh, ich leiste Folge.”
Der Liebende erwidert den Ruf seines Geliebten. Deshalb gefällt Allāh die Talbiyah, und jedes Mal, wenn der Diener sie vermehrt, hat es Allāh noch lieber und ist es noch Gewinnreicher (für den Diener). Der Diener hat keine Kontrolle über sich, er sagt nur:
لبيك...لبيك
„Ich leiste Folge...Ich leiste Folge.”
Bis im die Luft ausgeht.
Was die Geheimnisse dieser Anbetung betrifft, wie die des Iḥrāms und dem sich Fernhalten von dem Gewohnten, und dem Entblößen des Kopfes und dem Ausziehen der gewohnten Kleidung, und dem Ṭawwāf und dem Stehen bei ‘Arafah und dem Bewerfen der Säulen, und allen anderen Rituale der Ḥadsch. Für all dies bezeugt der gesunde Verstand, und die korrekte Veranlagung, dass es gut ist, worauf sie wissen, dass es keine Weisheit über der Weisheit dessen gibt, der dies zum Gesetz machte...
Was die Schlachttiere anbelangt, so sind sie Opfergaben für den Schöpfer, gepriesen sei Er. Sie stehen als Loskauf der (eigenen) Seele, die dem Untergang geweiht ist, als Loskauf und Ersatz und Opfergabe für Allāh, und als Nachahmung des Führers der Aufrichtigen, und als Wiederbelebung seiner Sunnah, als Allāh seinen (Ibrāhīm’s) Sohn mit der Opfergabe erlöste. Worauf Er dies in seiner Nachkommenschaft für immer fortwähren ließ.”
Quelle: Miftāḥ Dār as-Sa’ādah, (2/324-325)
Übersetzer: Mosa Khalaf