Erbe der Propheten

Die Arten der Unwissenheit | Scheich al-Islām Ibn Taimīya

Scheich al-Islām Ibn Taimīya sagte:

„Wahrlich, wer die Wahrheit nicht kennt ist ein Unwissender, der einfachen Unwissenheit.

Wenn er (aber an) den Gegensatz (der Wahrheit) glaubt, so ist er ein Unwissender der komplexen Unwissenheit.

Wenn er das Gegensätzige zur Wahrheit sagt, ob er die Wahrheit kennt oder nicht, so ist er auch unwissend, so wie der Erhabene sagte:

وَإِذَا خَاطَبَهُمُ الْجَاهِلُونَ قَالُوا سَلَامًا

„Und wenn die Unwissenden sie anreden, sprechen sie friedlich (zu ihnen).” (Al-Furqān 63)

 

Und der Prophet (صلى الله عليه وسلم) sagte: „Wenn einer von euch am Fasten ist, so soll er sich weder obszön benehmen, noch soll er unwissend handeln.”

...und ebenfalls wer im Gegensatz zur Wahrheit handelt ist unwissend, sogar wenn er wissen sollte, dass er sich im Widerspruch zur Wahrheit befindet. So wie der Gepriesene sagte:

إِنَّمَا التَّوْبَةُ عَلَى اللَّهِ لِلَّذِينَ يَعْمَلُونَ السُّوءَ بِجَهَالَةٍ

„Nur diejenigen haben bei Allāh Vergebung zu erwarten, die in Unwissenheit Böses tun.” (An-Nisā 17)

Die Gefährten Muḥammads (صلى الله عليه وسلم) sagten: „Jeder der etwas Böses tut ist ein Unwissender.”

Und der Grund dafür ist, dass das wahre, im Herzen festverankerte Wissen davor abhält, dass etwas mit ihm (dem vorhandenen Wissen) hervorgeht, was ihm widerspricht, sei es eine Aussage oder eine Tat. Wenn also etwas in seinem (des Wissens) Gegensatz hervorgeht, dann durch die Unachtsamkeit des Herzens ihm (des Wissens) gegenüber, oder durch die Schwäche des Herzens dem entgegen zu stehen, was ihm (dem Wissen) widerspricht, und diese Zustände sind unvereinbar mit der Wirklichkeit des Wissens. Somit wird es durch diese Betrachtungsweise zur Unwissenheit.”

Quelle: Iqtidā aṣ-Ṣirāt al-Mustaqīm, (1/256-257)


Übersetzer: Mosa Khalaf

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